Eine Ankunft, die wir so schnell nicht vergessen werden.
Lange haben wir uns gedulden müssen, lange mussten die Hunde eine Hitze ertragen, die sogar hitzegewohnte Menschen stöhnen lässt.
Dann endlich wurde ein Charterflug an uns herangetragen. Ein Flug nur für Tierschützer, die ihre Hunde an die neuen Besitzer übergeben wollten.
Ja, der Flug war sehr teuer, denn es flogen als Passagiere wirklich nur die Hunde in ihren Boxen. Doch wir haben nicht lange überlegt, jetzt musste alles sehr schnell gehen. Welche Hunde dürfen fliegen, welche Hunde in welcher Boxengröße und vielleicht auch zu zweit? Wo sollen die Hunde aussteigen, welcher Transporter würde wohin fahren und wie viele Hunde passen jeweils in ein Auto? Die Boxen mussten mit den Hundenamen und dem unseres Vereins beschriftet werden, da ja nicht nur wir flogen, sondern noch einige andere Orgas auch. So kamen im Ganzen 220 Tiere in ihren Boxen zusammen und eine 5-Stellige Summe. Es sollte ein Flug von Larnaca nach Ostende in Belgien sein.

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Wir mussten also professionelle Tiertransportunternehmen finden, die bereit waren diesen Marathon mit unseren 35 Hunden auf sich zu nehmen. Nach tagelanger Vorbereitungszeit war es dann endlich soweit und es kam der 03.06.2020. Es ging damit los, dass bevor der Flieger überhaupt abhob, es zu einer Verspätung von 2 Stunden kam und so sollte das Flugzeug dann um 23:30 Uhr in Ostende aufsetzen. Wir rechneten mit ca. 2-3 Stunden Abfertigungszeit, da ja so viele Boxen erst erfasst werden müssten. Nachmittags fuhren dann alle Helfer von Zuhause los, kamen aus allen Himmelsrichtungen und trafen sich dann pünktlich am Flughafen in Ostende. Dort angekommen wurde ihnen gleich mitgeteilt, dass wenn sie ihren grünen Versicherungsschein nicht mithätten, sie das Gelände nicht betreten dürften. Grüner Versicherungsschein? Keiner, auch von den anderen Organisationen, hatte so einen Schein dabei. Gut, ok, doch dann darf immer nur einer zur Zeit auf das Gelände, wäre ja ein Sicherheitsbereich. Nur unsere Franzi kannte alle Hunde mit Namen und nach langem Bitten und 5 Stunden! Wartezeit durfte sie dann mit einer anderen Person auf das Gelände. Sie traute ihren Augen kaum, auf dem Rollfeld standen alle Boxen, eine riesige Menge mit Hunden und Katzen darin. Es war kalt und es herrschte ein eisiger Wind.
Es dauerte Stunden und man kam kaum voran. Immer im Blick die jammernden Tiere in ihren Boxen. Seit vielen Stunden hockten sie darin und verstanden die Welt nicht mehr. Auch das klägliche Mauzen der Katzen hallte in den Ohren, doch niemand war zu sehen. Immer wieder wurde betont, dass nur eine Person zu den Hunden darf und Franzi musste mit ein paar unserer Schützlinge losfahren, die sie in Düsseldorf übergeben würde. So waren dann nur noch 3 Personen, die alle die Hunde nicht kannten, inmitten der riesigen Boxenzahl am suchen nach unseren Fellnasen. Immer meine Kollegin am Handy, die Listen mit Hunden durchgab für die einzelnen Fahrer. So verging die Nacht und es wurde langsam hell als dann der Zoll und die Polizei kam. Die Zöllnerin behauptete steif und fest, dass unsere Papiere nicht in Ordnung wären und sie würde keinen der Hunde fahren lassen, sondern alle Hunde kämen in ein belgisches Tierheim für 14 Tage und das natürlich auf unsere Kosten. Wir zuhause an unseren Handys waren einfach nur entsetzt und geschockt, denn wir wussten das alles rechtens war und diese Frau reine Willkür betrieb. Was soll man in so einem Fall tun? Eine der Fahrerinnen wehrte sich indem sie der Zöllnerin androhte die Kosten für einen eingeschalteten Rechtsanwalt selbst privat zahlen zu müssen. Daraufhin telefonierte sie, wohin wissen wir nicht, doch es kam dann der Amtsveterinär. Der untersuchte stichprobenartig ein paar Hunde und nach kurzer Zeit meinte dann eine kleinlaute Zöllnerin: alles ok, sie können fahren. Wir hatten so eine Angst um unsere Hundis, die da draussen auf dem Rollfeld standen und sicher froren und quälend hungrig waren. Niemals werden wir wieder einen Flug nach Ostende wahrnehmen, denn diese Zöllnerin ohne Empathie für Lebewesen wollen wir nie wieder sehen. Sogar der Amtsveterinär entschuldigte sich mit einem aussagekräftigen Blick auf die Dame vom Zoll… Es hat dann noch den ganzen Donnerstag gebraucht um alle Hunde an die richtige Übergabestelle zu bringen. Unsere Helfer und Transporteure haben Großartiges geleistet. Sie waren unsere Helden der Nacht. |
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Auf dem Flieger waren: |
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Auf dem Flieger waren:
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Auf dem Flieger waren: |
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| -kleines Filmchen von unseren zauberhaften Hunden aus Zypern- | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dazu sieht es auch so aus, als hätten alle unsere Hunde die Tortur gut überstanden. Sie liegen schon auf den jeweiligen Sofas und werden verwöhnt. Doch dieses Erlebnis war zu krass, um es einfach zu vergessen. Was wäre gewesen, wenn zu der Kälte und dem schneidenden Wind noch ein Gewitter über Ostende niedergegangen wäre? (Angedroht war es) Wie viele Hunde hätten dann eine Lungenentzündung bekommen? So geht man nicht mit Tieren um. Auch nicht aus Schikane, um seine Macht auszuspielen. Ein Beschwerdebrief an den Flughafen ist in Arbeit. Zur Freude aller haben wir sehr schöne erste Zuhause-Bilder von den glücklichen Adoptanten zugeschickt bekommen. Nie wieder Ostende! |
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