Am Mittwoch, den 11.10.2017 bin ich zum ersten Mal als Flugpate nach Zypern geflogen.
Auf der Hundeliebe – Webseite habe ich bereits Berichte über die Stationen vor Ort gesehen und wollte mir unbedingt die Situation der Hunde anschauen.
Ich hatte großes Glück, dass Lana, eine sehr liebe Tierschützerin, sich den ganzen Tag Zeit für mich genommen hat!
Lana hat mir einen Einblick in einen Arbeitstag einer Tierschützerin auf Zypern verschafft und mich zu vier verschiedenen Stationen - zwei Tötungsstationen, einem Kennel und einer „Welpenstation“ mitgenommen.
Nachdem Lana mich sehr freundlich empfangen hat, ging es auch gleich los zu unserer ersten und gleichzeitig schlimmsten Station...
1. Ypsonas Pound / Tötungsstaion
Von dem Ypsonas Pound hatte ich schon schlimmes gehört und tatsächlich war er der kleinste, schmutzigste und dunkelste Aufbewahrungsort für Hunde, den wir an diesem Tag gesehen haben.
Es gibt dort insgesamt 11 „Zellen“ in denen die Hunde immer einzeln eingesperrt sind. Die Zellen sind relativ klein und es gibt weder Decken noch Körbe für die meisten Hunde. Als wir dort waren, waren insgesamt 8 Gehege belegt. Die Hunde, die hier untergebracht sind, haben keine Chance auf einen Spaziergang oder Freilauf... Jeden Tag kommt ein von der Stadt beauftragter Mann vorbei, der die Hunde mit Wasser und dem nötigsten Futter versorgt und die Zellen mit einem Wasserschlauch (während die Hunde darin sind) "reinigt"...
Auch Lana darf sich nur in dieser Zeit (ca. 40 min) in dem Shelter aufhalten. Sie bringt den Hunden jeden Tag selbstgekochtes Futter und versorgt sie medizinisch, sofern das nötig ist. Welpen haben hier kaum eine Chance länger als 2 Wochen zu überleben... Sollte der Fall eintreten, dass alle 11 Gehege belegt sind und ein weiterer Hund dazu kommt, geht das für den ältesten oder kränksten Hund nicht schön aus....
Während ich an den Gehegen vorbeigelaufen bin, ist mir ein kleiner Welpe Dandy (der mittlerweile eine Pflegestelle bekommen hat und dort auch schon eingezogen ist) besonders aufgefallen. Er hatte große Angst und saß zitternd in der hintersten Ecke seiner Zelle... ganz alleine hat er dort leise vor sich hin geweint, um bloß keine Aufmerksamkeit zu erwecken.
Ein älterer Hund hat mich besonders berührt, er konnte sich kaum auf seinen Beinen halten und ist erst einen Tag vorher in die Station gekommen, er wusste gar nicht wie ihm geschieht...

...die Chancen, dass er die Station lebend nochmal verlassen wird, sind nicht besonders hoch...
2. "Hunde Hotel"
Nach der schrecklichen Tötungsstation sind wir in einen "Kennel" gefahren und ich hatte die Hoffnung, dass die Hunde hier etwas besser leben als im Ypsonas Pound.
Dort angekommen wurden wir freudig bellend begrüßt, alle Hunde rennen sofort an ihre Gitter, wenn sie sehen, dass Besuch kommt, denn auch hier passiert dies nur sehr selten, erzählte mir Lana. Das sogenannte "Dog Hotel" hat nur 2 Stunden am Tag geöffnet, Sonntags bleibt es komplett geschlossen. So etwas wie freiwillige Gassigänger gibt es hier leider nicht.
Die Gehege sind hier deutlich größer und auch sind immer mindestens zwei Hunde zusammen darin untergebracht, sodass die Hunde wenigstens Kontakt zu ihren Artgenossen haben. Die Station ist deutlich sauberer und der Geruch deutlich besser als der im Ypsonas Pound, glücklich sind die Hunde jedoch auch hier nicht... alle versuchen so sehr die Aufmerksamkeit von uns zu bekommen, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hingehen soll. Sobald man sich abwendet, ändert sich das freudige Bellen in ein trauriges Fiepsen...
Die Zwinger in dieser Station sind sehr teuer (120,00€ pro Kennel und Monat) und müssen von Hundeliebe-grenzenlos gezahlt werden, bis die Hunde ausfliegen können, zu teuer für das was sie bieten, sagte Lana..
Das "Gute" an der Station ist, dass es hier einen Freilauf gibt, in dem die Hunde wenigstens ab und zu toben können und ... ihr Leben behalten...
3. Polemidia Pound
Unsere dritte Station war wieder eine Tötungsstation, diese wirkte jedoch nicht ganz so duster wie das Ypsonas Pound. Die Station besteht hauptsächlich aus Gittern, sodass die Hunde wesentlich mehr Tageslicht haben als die Hunde aus dem Ypsonas. Auch die Gehege sind hier wesentlich größer, sodass sogar teilweise zwei Hunde gleichzeitig untergebracht werden können. Ansonsten ist diese Station eher ein Ort des Grauens..
Dreck und Müll überall, viele kaputte Dinge liegen herum und es wirkt wie ein verlassener Ort... für viele Hunde ist das ein verlassener Ort - ein Ort ohne Wiederkehr!
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| Fotos: Angelika Oetker-Kast |
Aber auch hier wurden wir wieder freudig begrüßt und alle Hunde versuchten irgendwie unsere Aufmerksamkeit zu erhalten. Ich habe hier einen Hund gesehen, der immer und immer wieder Kreise gerannt ist in seinem Käfig.. Lana sagte, dass er das erst seit ein paar Tagen macht, und dass das oft das Verhalten (Hospitalismus) eingesperrter Hunde ist...
4. Lana’s Welpenshelter
Unsere vierte Station war auch gleichzeitig die "schönste", wenn man mal für einen Moment verdrängt, dass alle Welpen ausgesetzt, nicht mehr gewollt wurden und ohne Lana, vermutlich schon nicht mehr am Leben wären...
Lana hat einen eigenen Welpenshelter gebaut und das Hundeliebe –Team hat sich daran beteiligt, -zur Erinnerung -klick hier- / -und auch hier- in dem die ganz Kleinen sicher leben können.
Hier ist alles sehr sauber und die Kleinen können mit ihren Geschwistern zusammen in Freilaufgehegen rumtollen. Die Kleinen haben hier Spielsachen, bekommen regelmäßig Futter und haben genügend Platz um sich auszutoben. Als ich dort war, gab es einen Wurf mit 6 Welpen, der gerade mal 7 Wochen alt war und einfach vor dem Polemidia Pound ohne Mutter in einem Karton ausgesetzt wurde...
In einem weiteren Gehege waren 7 kleine Welpen, die sicher auch nicht viel älter waren und in noch einem anderen Bereich warteten ca. 12 buntgemischte Welpen, die schon etwa 3-4 Monate alt waren.
Alle wollten unbedingt Aufmerksamkeit und auf den Arm genommen werden. Sie waren so lebensfroh und wissen noch gar nicht was ihnen bevorstehen könnte, wenn sie nicht bald ein zu Hause finden, denn ewig können sie nicht in der Station bleiben...
Die Welpen, die bei Lana landen, haben es wesentlich besser, als alle anderen Hunde in den restlichen Stationen. Da Bilder mehr als tausend Worte sagen, habe ich versucht diese Eindrücke mit der Kamera festzuhalten und wir haben ein kleines Video zusammen gestellt. Die meisten Hunde in dem Video stehen zu Zeit noch zur Vermittlung bereit.
Ich hoffe, dass noch viele Leute dazu bewegt werden einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Leben zu schenken. Kein Lebewesen hat es verdient so zu leben.
Also I would like to thank Lana again for her time, hospitality and the amazing Day, the effort you put in is amazing!
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Auch Sie können mitmachen und unsere Kollegen auf Zypern unterstützen, denn es gibt immer mehrere Möglichkeiten einem Hund aus dem Tierschutz zu helfen und somit das Leben zu retten. und betreuen Sie einen unserer Hunde für eine gewisse Zeit.
BITTE sehen Sie nicht weg und helfen Sie! Vielen Dank! |
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